Suzanna Treumann
Ich weiß, dass sich der Fluss ständig ändert
Malereien von Suzanna Treumann
11. bis 20. Mai 2018
Vernissage 10. Mai ab 19 Uhr
Künstlergespräch 19. Mai um 15 Uhr
Artist talk (Englisch) May 20th at 3 pm
Mo – Do 18 bis 20 Uhr // Fr – So 15 bis 20 Uhr
und nach Vereinbarung: SuzannaTreumann@gmail.com
Eintritt frei
Mit ihren Arbeiten zeigt Suzanna Treumann, was es bedeutet, sich auf den Prozess des Wandels einzulassen. Und immer wieder aus sich selbst zu sich selbst aufzubrechen. Die in Amsterdam geborene und in München lebende Künstlerin ist in der FÄRBEREI mit einer Einzelausstellung zu sehen. In „Ich weiß, dass sich der Fluss ständig ändert“ blickt sie mit neuen Arbeiten zurück auf ihre Schaffensperioden in Holland, Frankreich und Deutschland.
Die expressive Malerin verbindet darin innere Porträts mit äußeren Beobachtungen. Experimentelle Freude und poetische Kraft fließen ineinander und geben Raum für das Spiel mit Genres und Techniken. Auch Materialien wie Glas und Keramik fügen sich ein in die Gesamtkomposition der aktuellen Ausstellung. Suzanna Treumanns Werke wurden bisher unter anderem in Galerien, Museen und Ausstellungsräumen in Amsterdam, Brüssel und Berlin gezeigt.
Amsterdam, Grenoble, München. Drei Orte. Drei Selbstbegegnungen.
Es beginnt mit Amsterdam. Die Blumenstillleben altniederländischer Meister inspirieren Suzanna Treumann zu einer neuen, einer eigenwilligen Interpretation. Vasen werden aus ihrer Leblosigkeit entlassen und, teilweise, vermenschlicht. Es entstehen weibliche Hybridwesen, dort schon Frau, da noch Vase - dort ein Ohr, da ein Henkel. Sie haben Beine, manche tanzen. Der Versuch einer Grenzüberschreitung. Ein, mitunter humorvolles, Aufbegehren gegen das Erstarrte. Gegen Grenzen und Beschränkungen. Das Lebendige in sich aufbrechen wollend. Statt „Memento mori“ der Appell: „Bedenke, dass du lebendig bist.“
In Grenoble die nächsten Grenzerfahrungen. Eine Stadt in einem von mehreren Bergketten umgebenen Tal. So nah, fast schon beengend, und doch so fern ist das Gebirge. Mögen Wanderer die Gipfel erklimmen, Suzanna Treumann zieht es nicht nach oben. Ihr wird deutlich, dass jeder Berg letztendlich unerreichbar bleibt. Er behält sein letztes Geheimnis. In feinen, expressionistischen Pinselstrichen wagt sich die Künstlerin dennoch heran. Fast scheu, stets behutsam. Sie weiß um ihre Grenzen. Und überwindet sie erneut, Schritt für Schritt. Die Stimmung wechselt langsam. Aus dem anfänglichen Grau überwindet sich die Malerin in die Farbe hinein. Über den Bergen wölbt sich leuchtend rot der Himmel. Das Symbol einer Öffnung.
Schließlich München. An der Isar entdeckt Suzanna Treumann Lebensfreude. Die Badenden genießen ihr Dasein. Das Wasser bewegt sich still vor sich hin. Eine Kieselsucherin ist unterwegs, hingegeben an den Augenblick. In sich versunken. Und doch regt das Ewige sich in ihr fort. Das Wasser spiegelt die Badenden, die Badenden, zu Lebensphilosophen werdend, reflektieren sich selbst.
Die Isar als Ort der inneren Verwandlung: Inwiefern kann ich mich verlieren - und wo finde ich mich wieder? Die Künstlerin und der kreative Prozess sind im Fluss, so wie das Leben und wir selbst.